Die Führungskraft als Krisenmanager (eBook)

Wie Führungskräfte in turbulenten Zeiten Orientierung bieten, Konflikte schlichten und Mitarbeiter begleiten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020
101 Seiten
Metropolitan (Verlag)
978-3-96186-045-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Führungskraft als Krisenmanager - Michael Hübler
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Führung auf Distanz

Führungskräfte sind in der derzeitigen Krise mehr denn je gefordert. Während die großen Entscheidungen von anderen getroffen werden, besteht ihre Aufgabe darin 'den Laden zusammenzuhalten'. Ähnlich wie Politiker oft weit weg von ihren Bürgern sind, ist auch das Management oftmals weit weg von den Mitarbeitern. Führungskräfte jedoch sollten nah dran sein an ihren Leuten. In der aktuellen Situation einer Führung auf Distanz ist dies besonders schwer. In der Anfangsphase geht es dabei vor allem darum, Mitarbeitern ein gutes Vorbild zu sein und ihnen Stabilität, Sicherheit und Orientierung zu bieten.

Darüber hinaus werden im Verlauf einer Krise noch ganz andere Rollen einer Führungskraft benötigt:

  • Die Führungskraft als Coach steht besonders unsicheren Mitarbeitern in die Krise wohlwollend und vorwurfsfrei bei.
  • Die Führungskraft als Dolmetscher übersetzt die Nachrichten aus Politik und Management und deren Bedeutung für die Mitarbeiter.
  • Die Führungskraft als Talentscout nutzt die Krise als reales Assessment-Center.
  • Und die Führungskraft als Mediator ist insbesondere dann gefragt, wenn die erste Phase der Krise überstanden ist und der Ärger zwischen den Mitarbeitern über den persönlichen Umgang mit der Krise wieder Raum bekommt.

Auf was Führungskräfte dabei jeweils achten sollten, zeigt das vorliegende E-Book Die Führungskraft als Krisenmanager.



Michael Hübler ist Mediator, Berater, Moderator und Coach für Führungskräfte und Personalentwickler. Als Führungscoach und Konfliktmanagementtrainer zeigt er, wie wertvoll der Schritt von einer 'Heilen-Welt-Philosophie' zu einer transparenten, agil-mutigen Führung ist.

lt;p>Michael Hübler ist Mediator, Berater, Moderator und Coach für Führungskräfte und Personalentwickler. Als Führungscoach und Konfliktmanagementtrainer zeigt er, wie wertvoll der Schritt von einer „Heilen-Welt-Philosophie“ zu einer transparenten, agil-mutigen Führung ist.

1.1 Ein typischer Krisenablauf


Bevor wir zu Ihnen als Führungskraft kommen, schauen wir uns zunächst an, was typisch für Krisen ist. Jede Krise folgt in groben Zügen einem klaren Ablaufplan, der sich grob mit dem klassischen Veränderungsmodell nach Richard K. Streich deckt: 2

1.  

Zuerst kommt die Konfrontation mit einer neuen Wahrheit. Während sich betriebliche Reaktionen, beispielsweise Umstrukturierungen aufgrund von Veränderungen in der Umwelt, manchmal Zeit lassen, oftmals auch zu viel, kommen Krisen – eine plötzliche Pleite, ein wegfallender Lieferant oder ein Brandfall – so plötzlich, dass nur noch der Schock bleibt. Und dennoch muss so schnell wie möglich reagiert werden.

2.  

Mit Schocksituationen geht jeder anders um. Ein Schock macht den Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit offensichtlich. Manche verdrängen das Offensichtliche, sofern es geht. Hier kommt es darauf an, wer in der Verantwortung steht und wer nicht. Andere wettern dagegen an: Warum jetzt? Warum wir? Warum so heftig? Wieder andere sehen bereits die Apokalypse am Himmel: Werden wir da jemals wieder herauskommen?

3.  

Als Nächstes folgt die rationale Einsicht: Es muss ja weitergehen. Der Geist zwingt den noch unwilligen Körper zur Handlung. In normalen Veränderungen entsteht relativ schnell ein Masterplan zum Umgang mit der schwierigen Situation, möglichst mittels eines positiven, negativen und realistischen Szenarios. Führungskräfte, die in der Arbeit mit Szenarien geschult sind, begleiten ihre Leute dabei, das Erreichen positiver Szenarios zu fördern, negative zu verhindern und die realen zur Erdung des Teams zu nutzen. Haben wir es jedoch mit einer Krise zu tun, die wie ein Schock über uns kam und die niemand im Unternehmen zuvor in dieser Dimension erlebt hatte, fallen Prognosen schwerer. Hier wird häufig von sogenannten schwarzen Schwänen gesprochen. Nur weil noch niemand einen schwarzen Schwan gesehen hat, bedeutet das nicht, dass es keinen gibt. Auch dann ist es wichtig, Szenarien aufzustellen. Sie dauern jedoch, insbesondere wenn die Entwicklung in Wellen abläuft, länger als normal. Die spanische Grippe beispielsweise verlief in drei Wellen und dauerte insgesamt ein Dreivierteljahr.

Übertragen wir das Bild und die Dramatik einer solchen Pan- oder Epidemie auf Firmenkrisen, ist es auch hier sinnvoll, sich von Welle zu Welle zu hangeln und aus jeder Welle für die nächste zu lernen. Letztlich bedeutet das nichts anderes, als einen Projektplan aus mehreren Phasen – den Wellen – aufzustellen und nach jeder Phase Erkenntnisse für die nächste Phase zu gewinnen. Auch hier ist es wenig hilfreich, von einer Krise über die nächsten Jahre zu sprechen. Hier versagt die Vorstellungskraft des menschlichen Geistes, zumal die meisten Menschen mehr oder weniger ihre Zeit bis zu ihrem nächsten Urlaub planen. Ein Hangeln von Welle zu Welle kommt dem menschlichen Denken wesentlich näher. Drei bis vier Monate sind überschaubar und lösen überschaubare Ängste aus.

Aufarbeitung der Erkenntnisse von Welle zu Welle

Informationslage

  • Auf welche Informationen bezogen wir uns?

  • Reichten die Informationen aus oder fehlten welche?

  • Welche Informationen wollten wir nicht wahrhaben?

  • Welche Schlüsse zogen wir aus den vorhandenen Informationen?

Austausch, Zusammenarbeit und Konflikte

  • Was veränderte die Krise an unserem Umgang miteinander?

  • Wie gingen wir mit Problemen, Hindernissen, Konflikten oder unerwarteten Wendungen um?

  • Wie sollten wir in der nächsten Welle miteinander umgehen?

Kompetenzen und Lerneffekte

  • Welche Kompetenzen wurden durch die Krise erweitert?

  • Welche Kompetenzen fehlten oder fehlen noch immer?

  • Welche Fortbildungen zur Erweiterung der Kompetenzen wären sinnvoll?

  • Was haben wir sonst noch aus der Krise gelernt?

  • Welche Erkenntnisse sind besonders wichtig für die nächste Welle?

  • Welche Erkenntnisse waren erwartbar, welche überraschend?

  • Für wen sind diese Erkenntnisse (besonders) wichtig?

  • Welche Empfehlungen ergeben sich daraus? Welche Schlüsse ziehen wir daraus?

4.  

Nun kommt die Phase der emotionalen Akzeptanz. Diese kann bereits nach der ersten Welle stattfinden. Ist die erste Welle geschafft, sind die Menschen für die zweite Welle gewappnet. Auch hier liegt eine Übertragung auf Firmen näher, als wir zuerst annehmen. Auch in Firmenkrisen erscheinen Veränderungen in Wellen: Die erste Welle wird deutlich unangenehmer wahrgenommen als alle weiteren. Nach und nach greift jedoch der Gewöhnungseffekt. Die Menschen wissen: Ein Zurück gibt es so oder so nicht. Der Blick muss sich nach vorne richten. Zudem wird es meistens nicht so schlimm, wie wir uns das vorstellen. Wenn doch, gewöhnen wir uns auch daran.

5.  

Anschließend folgen die ersten Erkenntnisse innerhalb der Lernphase. Auch hier zeigt sich, dass der persönliche Umgang mit Krisen bereits nach der ersten großen Welle eintritt. Manche halten die Unsicherheiten, was die Zukunft betrifft, aus. Anderen fällt es schwer. Auf persönlicher Ebene werden Erkenntnisse zu Kompetenzen – noch wackelig, aber immerhin.

Ergänzende Fragen zur Aufarbeitung der Erkenntnisse

Persönlicher Umgang mit der Krise

  • Wie geht jeder selbst mit der Krise, den Unsicherheiten und Hiobsbotschaften um?

  • Wie wird mit Gerüchten umgegangen?

  • Wer tendiert dazu, wütend zu werden und wer würde sich am liebsten verkriechen?

  • Wer wartet ab und wer wird aktionistisch?

  • Wem geht es zu schnell und wem zu langsam?

  • Wer ist loyal, wer zu kritisch und wer zu unkritisch?

  • Wer ruft nach einem Macher, der in der Krise den Ton angibt und damit Sicherheit suggeriert? Wer weigert sich, Machern zu folgen? Wer lässt sich auf schwarmintelligente Prozesse ein?

     

Gestaltung der Zukunft

  • Wie stellen wir uns die Zukunft vor?

  • Welche Werte wurden wichtiger, welche unwichtiger? Haben sich Prioritäten verschoben? Wenn ja, wie?

  • Wie verändert die Krise unseren Blick auf unsere Kollegen, Führungskräfte und Manager?

  • Wie verändert sie unseren Blick auf die Welt?

  • Wie wird die Krise unsere Zusammenarbeit verändern?

  • Was haben wir (wirklich) daraus gelernt?

  • Worin bestand der tiefere Sinn hinter der Krise (sofern es einen gibt)?

  • ...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Corona • Feedback • Führung • Führungsstärke • Krise • Management • Mitarbeiterführung • Mitarbeitermotivation • Persönlichkeit • Team
ISBN-10 3-96186-045-9 / 3961860459
ISBN-13 978-3-96186-045-6 / 9783961860456
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