Trinity - Bittersüße Träume (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
320 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-1486-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Trinity - Bittersüße Träume -  Audrey Carlan
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Sie ist die Frau seines Lebens. Doch er darf sie nicht lieben. Der vierte Band der Trinity-Serie Das Leben von Maria de la Torre liegt in Scherben: Thomas, die Liebe ihres Lebens, wurde als Polizist im Dienst getötet, als er Marias beste Freundin Gillian Callahan vor einem irren Stalker retten wollte. Thomas' Zwillingsbruder Redding sieht Maria auf der Beerdigung zum ersten Mal und versteht sofort, warum sich Thomas in die temperamentvolle Tänzerin verliebt hatte. Doch die Verlobte seines toten Bruders ist für ihn tabu. Bis plötzlich der Mann auftaucht, der vor Jahren beinahe Marias Tanzkarriere zerstört hätte. Redding will alles tun, um Maria zu beschützen. Doch je näher er ihr kommt, umso stärker wird seine Leidenschaft ... Die neue Serie von der Autorin des Mega-Bestsellers Calendar Girl!

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien »Calendar Girl«, »Trinity« und »Dream Maker« stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

Audrey Carlan schreibt mit Leidenschaft heiße Unterhaltung. Ihre Romane veröffentlichte sie zunächst als Selfpublisherin und wurde daraufhin bald zur internationalen Bestseller-Autorin. Ihre Serien "Calendar Girl", "Trinity" und "Dream Maker" stürmten auch in Deutschland die Charts. Audrey Carlan lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Kalifornien.

KAPITEL 1

Ich werde nicht weinen. Ich kann nicht weinen. Würde ich jetzt meinen Schmerz zeigen, wäre das ein Zeichen von Schwäche. Und ich will auf gar keinen Fall als schwach gelten. Vor zehn Jahren war ich machtlos, lediglich ein Produkt meiner Umgebung. Aber jetzt, fünf Jahre später, bin ich eine Überlebende. Selbstbewusst und stark. Von meiner schwachen Seite habe ich mich an dem Tag verabschiedet, an dem ich beschloss, zu leben.

Heute, vor all diesen vielen hundert Trauergästen, läuft mein Überlebensprogramm auf Hochtouren. Ich werde mich zusammenreißen. Für Tommy. Auch wenn mein Herz gebrochen, mein Hirn ein Klumpen Brei und mein Körper nur noch eine Ansammlung von Knochen, Gewebe und Muskeln ist, die auf Autopilot funktioniert … Ich muss einfach. Tommy würde wollen, dass ich weitermache und mein Leben lebe.

Ein Leben ohne ihn.

Die Trauer ist ein heimtückisches Biest. Niemand kann sich vor ihr verstecken oder sie ignorieren. Sie schleicht sich an wie ein Schattenkrieger, egal, ob Tag oder Nacht. Ich stelle sie mir wie ein unsichtbares Monster vor, das mir mitten in der Nacht seine säuregetränkten Klauen ins Herz schlägt. Man sehnt sich nach Frieden, aber stattdessen fühlt man sich niedergeschmettert und leidet wie ein Hund.

Der Schmerz ist mir nicht fremd. Im Moment ist mir seine tödliche Spitze sogar willkommen. Der Dolch in meinem Herzen verhindert wenigstens, dass ich völlig in der Gefühllosigkeit versinke, in die ich mich so gerne fallen lassen würde. Das absolute Nichts wäre eine Erleichterung in einer Zeit, in der alles um mich herum nur noch Chaos ist.

Wohin ich auch blicke, sehe ich Männer in schwarzen Anzügen oder Uniformen, die langsam die Kirche betreten. Ihre glänzenden Dienstabzeichen funkeln in der Morgensonne. Die Flagge in Rot, Weiß und Blau, die über den Sarg vor mir gebreitet ist, sollte mich eigentlich stolz machen. Ein Held ist gefallen, und die riesige Menschenmenge, die hier zusammengekommen ist, um ihm die letzte Ehre zu erweisen, sollte eine Art Schlusspunkt für mich bilden. Aber das funktioniert nicht. Tommy ist meinetwegen tot. Er ist in Erfüllung seiner Pflicht gestorben, um meine beste Freundin zu beschützen.

Das Schlimmste daran ist, dass ich es nicht anders gewollt hätte. Tief in meinem Herzen bin ich mir sicher, dass ich mich gerade erst in Tommy verliebt hatte. Aber Gillian, meine beste Freundin, ist nun mal die einzige Familie, die ich je gekannt habe. Und das wusste Tommy. Sonst hätte er sich wohl nicht in den Kampf gegen einen geistesgestörten Killer gestürzt. Er hat meiner Seelenschwester das Leben gerettet und dafür mit seinem eigenen bezahlt.

Wie soll ich damit weiterleben? Es gibt kein Buch, das ich lesen könnte und das mich von meinem Herzschmerz und meiner Schuld freisprechen würde. Und kein Gebet kann etwas daran ändern, dass der Mann, den ich gerade begonnen hatte zu lieben und der vielleicht der erste Mann gewesen wäre, dem ich wieder hätte vertrauen können, für immer fort ist.

Gillian drückt meine Hand und hält sie ganz fest. Sie sitzt zu meiner Linken – an der Seite meines Herzens. Sie und meine beiden anderen Seelenschwestern sind der einzige Grund, warum das zerschundene Organ immer noch weiterschlägt. Bree sitzt rechts von mir und streichelt über meinen Schenkel. Eine beruhigende Geste schwesterlicher Unterstützung. Ihre andere Hand liegt auf ihrem gerundeten Bauch. Ein Leben ist vergangen, ein anderes steht kurz vor der Geburt. Ein abergläubischer Mensch würde jetzt vielleicht sagen, dass das der Lauf der Dinge ist. Yin und Yang. Leben und Tod. So einem pinchazo würde ich am liebsten ins Gesicht schlagen. Ihm alles wegnehmen und noch auf ihn drauftrampeln.

Ich starre auf meine Finger – die fest mit denen meiner Freundinnen verschlungen sind – und denke an die Seelenschwester, die heute nicht bei uns sein kann. Kathleen. Sie ist immer noch im Krankenhaus. Der zweite Mensch, den ich im Stich gelassen habe. Wenn ich nur schneller bei ihr gewesen wäre, hätte sie möglicherweise nicht ganz so schlimme Verbrennungen erlitten. Dann wäre ihre Lunge vielleicht nicht kollabiert. Und sie könnte heute bei uns sein und wir würden uns gegenseitig stützen. Stattdessen liegt sie in einer Spezialklinik für Verbrennungen und kämpft um ihr Leben.

Ich fahre mit der Zunge über die raue Haut meiner trockenen, aufgesprungenen Lippen und denke an jene Nacht zurück. Ich hätte bei ihr sein sollen. Ich hatte zwar versucht, die Bretter vor dem Fenster von Kathleens Arbeitsraum im Theater einzutreten, aber ich kam zu spät. Die Schnitte an meinen Fußsohlen jucken in den flachen Stiefeln, die ich trage. Das unangenehme Gefühl kommt mir gerade recht. Nachts schmerzen diese Schnitte, und die klaffenden Wunden, die ich mir am Bauch zugezogen habe, als ich durch das zerbrochene Fenster kletterte, um meine Freundin zu retten, sind auch noch nicht ganz verheilt.

Drei Wochen sind vergangen, seit Kat und ich nach dem Brand im Theater ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Und zwei Wochen ist es her, dass der Mann, den ich geliebt habe, aus dem Fenster eines historischen Turms gestoßen wurde und sechzig Meter tief in den Tod stürzte. Nach dem, was mir erzählt wurde, hat mein Tommy noch eine Kugelsalve abgefeuert, während er durch die Luft flog. Er hat den Täter direkt am Hals erwischt. Was Daniels Schreckensherrschaft ein für alle Mal ein Ende setzte.

Ein Schauer durchläuft mich, während ich meine ganze Aufmerksamkeit auf den Sarg vor mir richte. Tommys Eltern sitzen auf der anderen Seite des Ganges, neben weiteren Verwandten. Sobald ich eintraf, haben sie mich umarmt, als wären sie meine Eltern – nicht dass ich das Gefühl wirklich kennen würde. Seine Mutter flüsterte mir sogar ins Ohr, dass ich in ihrer Familie immer willkommen wäre. Und sein Vater führte mich in die erste Reihe, wo normalerweise eine Ehefrau an der Seite der Familie sitzen würde, als hätte ich diese Ehre verdient. Nicht ansatzweise.

Doch jetzt tritt der Priester an den Altar, und das bringt mich in die Gegenwart zurück. Er beginnt den Trauergottesdienst in Gedenken an Thomas Redding, Mitglied der San Francisco Police, Sohn, Bruder … der Mann, dem ich niemals meine Liebe gestehen konnte. Tommy starb, ohne je die Wahrheit erfahren zu haben. Und mit dieser Erkenntnis muss ich jetzt den Rest meines Lebens verbringen.

***

Ich spüre, wie sich eine warme Hand von hinten auf meine Schulter legt, während ich reglos auf den Sarg starre. Ich genieße die Stille. Da erst bemerke ich, dass die Kirche leer ist. Offensichtlich sind alle Trauergäste bereits auf dem Weg zu dem Empfang, der auf dem Anwesen von Thomas’ Familie abgehalten wird.

»Maria, es hora de ir.« Es ist Zeit zu gehen, sagt Chase auf Spanisch, meiner Muttersprache. Ich nicke und stehe auf. Ein scharfer Schmerz schießt von den zerschnittenen Fußsohlen meine Beine hinauf. Der Arzt hatte mir für drei bis vier Wochen Ruhe verordnet, damit meine Füße heilen können. Nur leider bin ich eine sehr ungeduldige Patientin, so dass die Genesung am Ende wohl länger dauern wird als gedacht.

»Kann ich noch einen Moment allein sein?« Ich blicke über die Schulter. Chase Davis hält Gillian, meine beste Freundin, im Arm. Tränen strömen ihr übers Gesicht. Ich glaube, sie hat seit dem Brand nicht ein Mal aufgehört zu weinen. Sie ist noch blasser als sonst und in ihrem Blick liegt eine gewisse Leere. Ich mustere Gillian von oben bis unten. Sie hat wieder etwas Gewicht zugenommen, das sie während der Zeit, in der uns der Psycho terrorisierte, abgenommen hatte. Aber es ist nicht viel. Eigentlich ist sie nur noch Haut und Knochen. Abgesehen von der schwangeren Bree haben wir alle mehr Gewicht verloren, als wir uns eigentlich leisten können. So was passiert bei Schicksalsschlägen.

Chase hat eine Hand auf Gillians Bauch gelegt. Es ist eine beschützende und etwas seltsame Geste, aber er ist auch ein extrem besitzergreifender Mann. Das habe ich auf die harte Tour gelernt. Doch selbst wenn er seine Fehler hat, er ist das Beste, was meiner Freundin jemals passiert ist, und ich freue mich sehr, dass sich die beiden gefunden haben. Ich hatte gehofft, dass es für uns alle ein Happy End geben würde, genau wie im Märchen. Gillian mit Chase. Bree mit Philipp. Kat mit Carson. Und ich mit Tommy. Das ist vorbei. Ich bin jetzt die einsame Seele in der Gruppe.

Chase atmet tief ein und seufzt. »Natürlich. Wir warten vor der Kirche.« Er drückt meine Schulter und ich schließe die Augen.

Schließlich gehe ich zum Sarg hinüber. Eine lebensgroße Porträtaufnahme von Tommy in seiner Polizeiuniform steht daneben. Ich lege meine Hand auf die Flagge, die den Sarg bedeckt, und senke den Kopf.

»Tommy, es tut mir so leid. Nichts von alldem hätte passieren sollen. Es hätte dich niemals erwischen dürfen«, flüstere ich und jedes meiner Worte kommt aus tiefstem Herzen. Der Schmerz seines Verlustes quält und zerfleischt mich von innen nach außen.

Tränen steigen mir in die Augen und laufen mir über die Wangen. Ich gebe ihnen nach, weil ich sowieso keine Chance habe, der Trauer standzuhalten. Sie hat ihre abscheulichen Klauen in mich geschlagen und überwältigt mich. Auf einmal schaffe ich es nicht mehr, die Fassung zu bewahren. Mein Körper zittert vor Anstrengung. Ich muss meine ganze Kraft aufbieten, um nicht zusammenzubrechen und völlig zu verzweifeln. Jede Träne, die aus meinen Augen fällt und von meinem Kinn auf den Boden rinnt, ist wie glühend heißes Magma, das mich mit jedem Tropfen verbrennt.

»Wenn ich könnte, würde ich mit dir tauschen.« Ich...

Erscheint lt. Verlag 14.7.2017
Reihe/Serie Die Trinity-Serie
Übersetzer Graziella Stern
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuer • Amy's Secret • Anna Todd • Beerdigung • begehrt • berührt • beste Freunde • Bestseller • Buch 2017 • Calendar Girl • E.L. James • Erotische Liebesromane • Ersehnt • Frauenthriller • Freundschaft • Gegenwartsliteratur • Geneva Lee • Heiße Liebe • heiße nächte • Kalender Girl • K. Bromberg • Lauren Rowe • Leidenschaft • Liebe • Lovestory • Meredith Wild • Milliardär • Moderne Frauen • Neu 2017 • Neuerscheinung 2017 • Neuerscheinungen 2017 • Passion • Polizei • Romantic Suspense • Royal Passion • Secret • Secrets • Sehnsucht • Serie • Serie Buch • Sex • Sexualität • Sexy • Sexy Liebesgeschichte • sexy liebesgeschichten • Sexy Love Story • Sexy Romance • Shades of Grey • Stalking • Tänzerin • Tod • Verführt • Zwillinge
ISBN-10 3-8437-1486-X / 384371486X
ISBN-13 978-3-8437-1486-0 / 9783843714860
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