Jenseits der Magie (eBook)

Spiegel-Bestseller
Von Segen und Fluch, als Zauberer groß zu werden

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
320 Seiten
Edel Books - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-8419-0846-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jenseits der Magie -  Tom Felton
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Der britische Schauspieler Tom Felton, bekannt vor allem als Draco Malfoy aus den Harry-Potter-Filmen, blickt in seiner Autobiografie hinter die Kulissen einer der größten Filmproduktionen der letzten Jahrzehnte, und erzählt offen und mit seinem ihm eigenen Humor, wie es war, auf der Leinwand aufzuwachsen und Teil der Welt der Zauberer von Hogwarts zu sein. Er berichtet von dem Spagat, zwischen Dreharbeiten und Presseterminen immer wieder in ein normales Leben und in eine normale Schule zurückzukehren, und wie die Dreharbeiten im Mittelpunkt eines weltweiten Popkultur-Phänomens und gestandener Filmstars wie Alan Rickman und Maggie Smith wirklich waren. Von Freundschaften, die er in den zehn Jahren der Filmreihe schloss und die bis heute bestehen, von den Höhen und Tiefen des Ruhms und von der ungewohnten Realität des Erwachsenenlebens nach Abschluss der Harry-Potter-Dreharbeiten. Ein unterhaltsames wie erhellendes Buch mit tollen Einblicken in die magische Welt der Harry-Potter-Filmproduktion aus Sicht eines Protagonisten.

Tom Felton, geboren 1987, ist ein britischer Schauspieler und Sänger, der in allen acht Harry-Potter-Filmen, in Planet der Affen, The Flash, A United Kingdom und weiteren Filmen mitspielte. Er gewann für seine schauspielerische Leistung unter anderem den Giffoni Experience Award, den Teen Choice Award (für den besten Bösewicht) und verschiedene MTV Movie Awards. Aktuell lebt Felton mit seiner Hündin Willow in London.

Tom Felton, geboren 1987, ist ein britischer Schauspieler und Sänger, der in allen acht Harry-Potter-Filmen, in Planet der Affen, The Flash, A United Kingdom und weiteren Filmen mitspielte. Er gewann für seine schauspielerische Leistung unter anderem den Giffoni Experience Award, den Teen Choice Award (für den besten Bösewicht) und verschiedene MTV Movie Awards. Aktuell lebt Felton mit seiner Hündin Willow in London.

Draco Malfoy, die Figur, für deren Darstellung ich bislang die meisten Lorbeeren einheimste, war ein Einzelkind und wuchs in einer herzlosen, brutalen Familie auf. Der Unterschied zu meiner eigenen Familie hätte größer nicht sein können. Eng miteinander verbunden, liebevoll, chaotisch und im Bedarfsfall immer zur Stelle – meine Familie war der Mittelpunkt meiner frühen Jahre. Ich bin der jüngste von vier Söhnen, und bevor ich Mum und Dad hier vorstelle, will ich von meinen drei Brüdern erzählen. Sie haben mich stark beeinflusst, jeder auf seine Art. Ohne sie wäre ich sicher ein ganz anderer geworden.

Meine Brüder würden vergnügt kundtun, dass ich der Hänfling der Mannschaft war. Auf jeden Fall haben sie mich immer so genannt. (Ich denke, das war scherzhaft gemeint; wie das unter Brüdern halt so ist.) Jedenfalls bin ich der Jüngste von uns vieren. Jonathan, Christopher und Ashley waren sozusagen Serienproduktion, drei Jungs innerhalb von vier Jahren. Danach hat sich meine Mum sechs Jahre lang erholt, bis ich dann am 22. September 1987 das Licht der Welt erblickte. Von diesem Moment an hatte ich drei ältere Brüder, die mich vom Sofa schubsten und darauf achteten, dass ich die Fernbedienung nicht in die Finger bekam. Drei ältere Brüder, die mich liebevoll schikanierten. Die witzelten, dass ich nicht deshalb als Nachzügler gekommen sei, weil es meine Eltern noch mal wissen wollten, sondern weil ich der Sohn des Milchmannes sei. (Sie waren – und sind – viel größer als ich, alle über 1,80 m und gebaut wie ein Kleiderschrank.) Um es auf den Punkt zu bringen: Da waren drei ältere Jungs, die mir unmissverständlich klarmachten, wo mein Platz war – vielleicht nicht das Schlechteste für ein Kind, das einmal eine Zaubererkarriere einschlagen wird.

Meine Brüder nannten mich nicht nur „Hänfling“. Wenn sie gut drauf waren, fiel auch mal der Kosename „Wurm“. Aber das war alles halb so schlimm. Alle drei hatten während meiner ungewöhnlichen Kindheit einen sehr positiven Einfluss auf mich, wenn auch auf unterschiedliche Weise.

Jonathan, den wir Jink nennen, ist der Älteste. Er ging mit gutem Beispiel voran und machte mir damals klar, wie cool es ist, sich für Kunst zu begeistern. Jink war derjenige, bei dem ein Oasis-Poster an der Wand hing und der eine schwarze Stratocaster – oder zumindest ein billiges Imitat davon – besaß. Er stand auf Musik, Gesang und Schauspiel – Beschäftigungen, zu denen die meisten Kinder nicht gerade ermuntert werden. Das wäre bei mir wahrscheinlich ähnlich gewesen, hätte es Jink nicht gegeben. Als ich noch sehr klein war, spielte er Theater, und meine Familie wohnte natürlich seinen Aufführungen bei. Alle Schauspieler waren noch Kinder, allerhöchstens im Teenageralter. Klar: Das waren keine wirklich glanzvollen, professionellen Inszenierungen. Jink ist übrigens heute Chiropraktiker – da wurde ein Talent verschwendet, wie er immer wieder beteuert. Aber er ist nichtsdestotrotz ein unglaublich kreativer Typ. Ich weiß noch, dass ich ihn in mehreren Musicals gesehen habe: South Pacific, West Side Story, Guys and Dolls und – unvergesslich – Der kleine Horrorladen. Als ich da mit großen Augen im Publikum saß, habe ich etwas Wichtiges und Prägendes gelernt: dass nichts Seltsames daran ist, auf einer Bühne zu stehen. Und dass es ganz offensichtlich Spaß macht. Meinen großen Bruder in einer Theaterrolle zu erleben, hat mich davon überzeugt, dass es vollkommen okay ist, Schauspieler werden zu wollen. Egal was andere davon halten.

Gut gemacht, Jink!

Und das bringt uns zu Bruder Nummer zwei, Chris. Das absolute Gegenteil. „Schauspielern ist öde, Bro! Tanzen? Hau bloß ab!“

Chris ist der Zweitälteste von uns. Sich ein knallrosa Kostüm anzuziehen und die gute Fee zu spielen: für ihn genauso undenkbar, wie fliegen zu können. Was schade ist, denn er würde in einem Ballettröckchen tipptopp aussehen. Während Jink etwas sensibler auf die emotionalen Befindlichkeiten seiner Mitmenschen reagiert, ist Chris eben einfach Chris. Deshalb verwundert es vielleicht ein wenig, dass Chris der Bruder war, der mir während der Potter-Jahre am nächsten stand. Der Bruder, der auf mich aufpasste, der mich erdete und mich als Jugendlicher am stärksten beeinflusste. Zweieinhalb Potter-Filme lang war er mein Betreuer. Tatsächlich hieß das lediglich, dass er mit mir im Wohnwagen schlief und das kostenlose Catering am Set ausgiebig nutzte – dazu später mehr. Was ich damit andeuten will, ist, dass er seine Pflichten als Aufpasser nicht immer ganz ernst nahm. Ziemlich oft verließen wir den Set um 20 Uhr und fuhren schnurstracks in einer Stunde zu unserem Anglersee. Dort bauten wir unser Zelt auf, warfen die Schnur aus und genossen die Nacht beim Angeln. Morgens um sechs rollten wir die Schnüre auf, packten zusammen, kehrten (leicht schmutzig) an den Set zurück und erzählten den Leuten von Warner Brothers, ich hätte die Nacht brav zu Hause geschlafen. Wem also Draco manchmal ziemlich blass vorkam: Es lag nicht ausschließlich an den Maskenbildnern.

Es gab eine Zeit, da glaubte ich – und ich denke, auch die meisten anderen –, dass Chris einmal der berühmteste Felton werden würde. Warum? Weil er einer der vielversprechendsten Karpfenangler Englands war. Diese Karpfenangler bilden eine eingeschworene Community, und darin war Chris definitiv jemand, den man im Auge behalten musste. Er schaffte es mehrmals auf die Titelseiten der Anglermagazine Carp Talk und Big Carp, weil er tolle Fische in bekannten Seen gefangen hatte, was mein Ansehen bei den Angelfanatikern unter meinen Altersgenossen deutlich steigerte. Sie bewunderten ihn ungemein, und weil er mein Bruder war, galt ich ebenfalls als cool. Da auch ich ihn bewunderte, gingen wir in unserer Freizeit so gut wie immer angeln. Es war sicher hart für ihn, als Potter unser Leben auf den Kopf stellte: Eben noch einer der besten Angler Großbritanniens, betrachtete ihn jeder plötzlich nur noch als Draco Malfoys Bruder und rief: „Los, rauf auf den Besen, Alter!“ Aber Chris nahm es gelassen. Und für mich war er der große Held meiner Kindheit. Zumal er mich mit jeder Menge Musik bekannt machte – Bob Marley, The Prodigy, Marvin Gaye, 2Pac –, Musik wurde eine meiner großen Leidenschaften. Aber auch andere, nicht ganz so unschuldige Hobbys habe ich ihm zu verdanken. Dazu kommen wir noch. Vom Angeln jedoch waren wir regelrecht besessen.

Dank Chris war ich Stammgast bei den Bury Hill Fisheries in Surrey und hatte dort, als es mit den Potter-Filmen gerade losging, sogar einen Wochenendjob. Der brachte mir etwas zusätzliches Taschengeld ein, und als Bonus durfte ich kostenlos angeln. Meistens musste ich auf dem Parkplatz helfen. Jeden Samstag und Sonntag war ich also um sechs Uhr morgens zur Stelle und wies den erwartungsfrohen Anglern auf dem winzigen Gelände ihren Platz zu. Die blond gebleichten Malfoy-Haare versteckte ich unter einer Fischermütze. Anschließend schnappte ich mir ein Schinkensandwich und drehte meine Runden um den See, bewaffnet mit einer braunen Ledertasche voller Münzen, um den Anglern ihre Tickets zu verkaufen.

Der Gewissenhafteste aber war ich nicht. Einmal weilte ich in Chris’ Wohnung, um einen hochkarätigen Boxkampf anzuschauen, der im Vereinigten Königreich morgens um vier Uhr übertragen wurde. Ich war total aufgeregt und schaffte es, bis zum Beginn des Kampfes wach zu bleiben. Gerade als es losging, fiel der kleine zwölfjährige Tom in den Tiefschlaf. Mein Bruder weckte mich zwei Stunden später und schickte mich zur Arbeit. Ich kam dort an, wurde dann aber ein zweites Mal geweckt, diesmal von meinem Boss, der mich unter einem Baum schlafend fand. Die Angler hatten sich ohne mich arrangiert, und der Parkplatz war ein einziges Chaos.

Sorry, Boss.

Man könnte meinen, die Kunden am Angelsee hätten es etwas seltsam gefunden, sich von Draco Malfoy sagen zu lassen, wo sie ihren Allradwagen abstellen sollen und wie viel sie dafür zu berappen hätten. Aber es gelang mir weitgehend, unerkannt zu bleiben. Die paar Male, bei denen das anders war, kann ich an einer Hand abzählen. Diese Angler waren ein besonderer Menschenschlag, alles grantige ältere Männer (jedenfalls kam es mir damals so vor). Von denen hätte mich sowieso keiner erkannt und, ganz klar, die Anzahl an Mädchen, die an einem Samstag in aller Frühe aufstehen, um Karpfen zu angeln, war begrenzt. Ab und zu tauchte ein Journalist auf, um etwas über mein Leben als Muggel zu schreiben. Und gelegentlich war sich auch der Besitzer des Angelsees nicht zu schade, mich für Werbezwecke einzusetzen. Aber im Großen und Ganzen konnte ich meinen Job in aller Ruhe erledigen. Und er machte mir Spaß, nicht wegen der 20 Pfund bar auf die Kralle, die ich am Ende meines Arbeitstages bekam, sondern weil ich gratis angeln konnte. Das war für Chris und mich das Wichtigste. Fische waren unsere Leidenschaft, keine Frage. Und noch mehr fuhren wir auf alles ab, was damit zusammenhing: den Mond, die Sterne, die Nähe zur Natur, die Angelruten, die Rollen, das Zelten und natürlich die Knödel. Das sind Köder, ungefähr so groß wie eine Murmel, die man selbst in der Küche zusammenschmurgelt und mit ekligen Aromen tränkt, zum Beispiel Tintenfischleber oder Monsterkrabbe – Zutaten, die man eher im Zaubertrankunterricht verorten würde. Wir haben unsere Knödel natürlich auch selbst hergestellt und meine Mum mit dem Gestank und dem Küchenchaos zur Verzweiflung getrieben. Wir schworen ihr, „alles“ später wieder sauber zu machen, und zischten ab zu unserem geliebten Angelsee.

Mein dritter Bruder, der mir...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2022
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Autobiografie • autobiografie deutsch • Beyond the Wand • Biografie • Buch • Cast Harry Potter • daniel radcliffe • draco malfoy • Emma Watson • Film • Gryffindor • Harry Potter • harry potter filme • Hermine Granger • Hogwarts • Lord Voldemort • Professor Dumbledore • Ron Weasley • Schauspieler • Schauspieler aus Harry Potter • Slytherin • Stein der Weisen • Tom Felton Buch
ISBN-10 3-8419-0846-2 / 3841908462
ISBN-13 978-3-8419-0846-9 / 9783841908469
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