Wörterbuch der Südtiroler Mundarten (eBook)

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2015 | 1. Auflage
368 Seiten
Haymon (Verlag)
978-3-7099-3672-6 (ISBN)

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Wörterbuch der Südtiroler Mundarten -  Hans Moser
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DIE KUNTERBUNTE VIELFALT DER SÜDTIROLER MUNDARTEN: VON AUFWACHTLN BIS ZWESCHPALA. FÜR SÜDTIROLER UND ALLE, DIE NOCH WELCHE WERDEN WOLLEN Wussten Sie, was Südtiroler meinen, wenn sie 'di Pfosn aufschtelln'? Oder was es heißt, wenn ihnen 'di Kripp wea tuat'? Wussten Sie, wen man einen 'Tschåpprer' schimpft? Und was 'genggn' bedeutet? Sowohl für Südtiroler und Südtirol-Liebhaber als auch für alle, die sich für den Südtiroler Dialekt interessieren, ist dieses Buch absolut unverzichtbar. EIN WUNDERBAR VIELFÄLTIGER DIALEKT Ein Grund für die außergewöhnliche und charmante Vielfalt in den Südtiroler Mundarten liegt in den Kontrasten zwischen dem Italienischen und dem Deutschen. Im 'Wörterbuch der Südtiroler Mundarten' präsentiert Hans Moser, der Spezialist für Tiroler Mundarten, ebenso unterhaltsam wie informativ jene Wörter und Wendungen, die das Südtirolerische ausmachen. Alte, fast schon vergessene Ausdrücke führt er hier ebenso an wie ganz junge Wörter, die erst vor kurzem in den täglichen Sprachgebrauch eingegangen sind. Zusätzlich gibt es spannende Informationen zur Aussprache und Herkunft der Wörter und lustige Beispiele zu ihrer Verwendung. ***************** >Beim Schmökern hat man stets ein Lächeln auf den Lippen: Alle Freunde der Südtiroler Mundarten werden mit diesem Wörterbuch große Freude haben!< >Ein absolutes Muss für Dialektliebhaber! Wie schon das 'Wörterbuch der Tiroler Mundarten' ist auch dieses Buch äußerst sorgfältig zusammengestellt. Wissenschaftlich fundiert und unterhaltsam aufbereitet: top!<

Hans Moser, geboren 1939 in Thiersee, Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Romanistik in Innsbruck. 1982-1985 Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, später langjähriger Rektor der Universität Innsbruck und 2007-2009 Rektor der FH Kufstein. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem zu den Mundarten im süddeutschen Sprachraum und ihrer historischen Entwicklung. Bei HAYMONtb: 'Das Radio Tirol-Wörterbuch der Tiroler Mundarten' (2013).

Hans Moser, geboren 1939 in Thiersee, Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Romanistik in Innsbruck. 1982-1985 Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck, später langjähriger Rektor der Universität Innsbruck und 2007-2009 Rektor der FH Kufstein. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem zu den Mundarten im süddeutschen Sprachraum und ihrer historischen Entwicklung. Bei HAYMONtb: "Das Radio Tirol-Wörterbuch der Tiroler Mundarten" (2013).

Hinweise zur Entstehung und zum Gebrauch dieses Wörterbuchs


Die Dialekte sind ein Lebensnerv unserer Sprache. Sie lebendig zu halten und sie zu dokumentieren, ist also eine lohnende Aufgabe – und sei es nur deshalb, weil sie einem raschen Wandel ausgesetzt sind. Nicht wenige klagen, dass Wörter, die die Großeltern noch ganz selbstverständlich benutzt und die Eltern noch gekannt haben, von den Kindern nicht mehr verwendet oder nicht einmal mehr verstanden werden. Umgekehrt kennen auch die Dialekte Wortgut, das vor zwei Generationen noch nicht bekannt war.

Damit ist die Zielsetzung dieses Wörterbuches auch schon umschrieben. Es richtet sich an die einheimischen Liebhaberinnen und Liebhaber der Südtiroler Dialekte. Daneben ist es auch für Touristinnen und Touristen bestimmt, die in Südtirol ihren Urlaub verbringen, und für all jene, die sich mit der Sprache befassen, für Neugierige, die auch über die Herkunft der Wörter Bescheid wissen wollen. Außerdem hoffen wir, dass dieses Wörterbuch dann und wann auch für Fachleute nützlich sein wird – für spezielle Fragestellungen rund um die Südtiroler Mundarten.

Wäre dieses Wörterbuch ausschließlich für Fachleute verfasst, dann würde es sich einer Lautschrift bedienen, doch diese wäre für Laien ein Ärgernis. Es würde außerdem die Etymologien der Wörter detailliert begründen, damit sie auch dem kritischen Blick von Fachkolleginnen und -kollegen standhalten können – auch dieses Verfahren wäre dem breiten Lesepublikum nicht zuzumuten.

Es gibt bereits ein wissenschaftlich fundiertes Wörterbuch, das den Anspruch der Vollständigkeit mit der Forderung nach lautlicher Genauigkeit verbindet und bis heute eine unerschöpfliche Fundgrube des gesamttirolischen Wortschatzes ist: das zweibändige „Wörterbuch der Tiroler Mundarten“ von Josef Schatz. Es ist 1955 erschienen, 1993 unverändert nachgedruckt worden und noch heute lieferbar. Dort sind allerdings viele Wörter nur dann aufzufinden, wenn man Vorkenntnisse in der dialektalen Lautgeschichte hat. Die Boaßln bzw. Boaßlbeeren (= Berberitzen) etwa sind nicht unter Boa-, sondern unter Bai- zu finden usw. Außerdem sind die etymologischen Hinweise so formuliert, dass sie für Laien oft nur schwer nachvollziehbar sind.

Neben und nach diesem wissenschaftlichen Grundlagenwerk gibt es inzwischen eine ganze Reihe von regionalen Wörterbüchern für Südtiroler Dialekte, die wir dankbar als Quellen für unsere Wortsammlung benützt haben. An erster Stelle ist das Passeirer Wörterbuch von Harald Haller und Franz Lanthaler zu nennen, das in Vollständigkeit, Genauigkeit der Lautwiedergabe und aufschlussreichen Kontextbelegen alles übertrifft, was uns zum Wortschatz von Tal-Mundarten (nicht nur in Südtirol) bekannt ist. Dankenswerterweise haben uns die Autoren auch die mit vielen Etymologien ergänzte Datei zur Verfügung gestellt, was unsere Arbeit erleichtert und – was die Etymologien anlangt – bereichert hat. Auch das vorzügliche Wörterbuch zum sehr eigenständigen Eggentaler Dialekt hat uns Christian Zelger auf diese Art zugänglich gemacht. Das Gleiche gilt für das Wörterbuch von Elisabeth Christensen zum Dialekt des Pfitschertals, das sich ebenfalls durch ungewöhnliche Reichhaltigkeit und präzise Darstellung der erhobenen Wörter auszeichnet. Auch die übrigen im Literaturteil ausgewiesenen Werke haben wesentlich zur Vervollständigung unserer Sammlung beigetragen.

Wir haben versucht, einen eigenständigen Weg einzuschlagen. Das nun vorliegende Buch soll Ihnen alle elementaren Informationen liefern, die notwendig sind, um ein Wort richtig zu gebrauchen und zu bewerten: wie es ungefähr klingt, wie es grammatisch einzuordnen ist und wie es verwendet wird. Wir geben meistens auch Hinweise darauf, woher es stammt oder stammen könnte, denn wer über die Geschichte eines Wortes Bescheid weiß, kann mehr damit anfangen und bekommt überdies einen Einblick in die manchmal verschlungenen Wege des sprachlichen Wandels. Und wenn wir in einigen Fällen die Herkunft nicht klären konnten, dann scheuen wir uns auch nicht, das zuzugeben.

Gleichzeitig haben wir uns um eine einfache Darstellungsweise und um Benutzerfreundlichkeit bemüht. Sie können sofort in unserem Wörterbuch schmökern, sie brauchen nicht seitenlange Listen mit der Bedeutung von Sonderzeichen und ebenso lange Abkürzungsverzeichnisse zu studieren.

Mit dem kleinen Kreis über dem Buchstaben a sind Sie ja vertraut, damit wird auch in Dialektgedichten und in Texten von Südtiroler Liedern signalisiert, dass der Vokal zwischen a und o anzusiedeln ist, zum Beispiel in den Wörtern ånderthålb und Fåsching. Dieser Laut ist übrigens typisch für den bairisch-österreichischen Dialektraum, zu dem auch Südtirol gehört.

Ein zweites Sonderzeichen ist der Akzent bei Diphthongen. Damit kennzeichnen wir, dass der Hauptakzent auf dem ersten Vokal des Diph­thongs liegt: Blúima, Flóach. Ein Südtiroler wird freilich nie auf die Idee kommen, diese Diphthonge auf dem zweiten Vokal zu betonen, ein Besucher aus Hamburg oder Berlin vielleicht schon.

Damit ist schon fast alles erklärt. Kürze und Länge wird so gekennzeichnet, wie Sie es vom Gebrauch des „Österreichischen Wörter­buchs“ und des „Rechtschreibdudens“ sowie des „Großen Wörter­buchs der deutschen Sprache“ des Dudenverlags gewohnt sind. Betonte Kürze wird durch einen Punkt unter dem Vokal gekennzeichnet, betonte Länge durch einen Strich unter dem Vokal: Bạntl (= kleines Band), Baraber (= Bauarbeiter, Schwerarbeiter), Béarnpråtzn (= Hahnenkammkoralle). Hier sind wir auch schon am Ende der Gebrauchsanweisung.

Wenn Sie sich intensiver mit der Beziehung zwischen Lauten und Buchstaben befassen wollen, dann beachten Sie bitte die Darstellung im Anhang.

Wie ist dieses Wörterbuch erstellt worden? Wir haben uns zunächst das Schatz’sche Wörterbuch und die bestehenden Wörterbücher und Wortsammlungen vorgenommen. In einem zweiten Schritt wurde unser Nordtiroler Wörterbuch unseren Südtiroler Gewährspersonen vorgelegt mit der Bitte, jene Stichwörter und Bedeutungen zu markieren, die ihnen auch aus ihrer Heimatregion vertraut waren. Damit war ein Grundstock gelegt, eine vorläufige Wortsammlung. Diese haben wir nach unseren Darstellungsprinzipien bearbeitet und daraus die einzelnen Wortartikel entwickelt. Das so entstandene Rohmanuskript wurde schließlich wiederum den kundigen Gewährspersonen aus unterschiedlichen Regionen Südtirols vorgelegt, damit sie dieses kritisch prüfen und Korrekturen bzw. Ergänzungen vornehmen. Die Gewährsleute sind Experten auf ihrem Gebiet und haben sich bereits intensiv mit dem Dialekt ihrer Region befasst. Wir sind diesen Gewährsleuten zu großem Dank verpflichtet, ihre Rückmeldungen waren für uns sehr wertvoll. Sie haben uns auf neue Wörter und fehlende Bedeutungen aufmerksam gemacht und dort korrigiert, wo wir falsch lagen oder ungenau waren.

In einem weiteren Arbeitsgang haben wir unsere vorläufige Wortsammlung durch Wörter ergänzt, die aus allen Ecken Südtirols hereingeschneit kamen – „ORF Südtirol heute“ und die „Dolomiten“ hatten entsprechende Aktionen initiiert –, sodass wir hoffen, den spezifischen Wortschatz des Südtiroler Dialekts vollständiger erfasst zu haben als es die verdienstvolle Arbeit von Josef Tscholl („Die Süd­tiroler Mundart in Wortschatz und Struktur“) tun konnte.

Aber gibt es überhaupt „den“ Südtiroler Dialekt? Streng genommen natürlich nicht. Jedes Tal hat seine Besonderheiten – das fängt schon mit den Lauten an: Das Wort Stein zum Beispiel wird im Eisacktal und anderswo als Stoan ausgesprochen, wobei oft (z. B. im Ahrn- und im Sarntal) das n kaum zu hören ist und der vorhergehende Diphthong nasaliert wird. Im Westen des Landes und in den Seitentälern südlich des Brenners heißt es Stuan oder Stu~a. Im oberen Pustertal ist die Lautform Stan üblich, im Eggental findet man die Form Stã. Solche Lautunterschiede gibt es viele.

Was für die Laute gilt, trifft auch auf die Wörter selbst zu. Hagebutten heißen im Nordosten des Landes Dornepfl, im Westen Pfroslen und im Eisacktal südlich von Klausen und im Etschtal Hetschepetsch. Dem Kees als Bezeichnung für den Gletscher im Pustertal entsprechen im übrigen Südtirol Ferner oder Komposita mit Ferner (Eisferner, Schneeferner). Solche Wortgrenzen gibt es immer wieder, manchmal steht auch ein Tal oder ein Bezirk für sich allein da – etwa das Pfitschertal mit den Kapinockn.

Wie geht das Wörterbuch mit den Unterschieden zwischen den Dialekten um? Dort, wo es – wie im Fall der Hagebutte – mehrere Wörter gibt, haben wir alle verzeichnet. Sie finden also einen Artikel Dornepfl ebenso wie Artikel zu Pfroslen und Hetschepetsch. Wenn wir über die Verbreitung eines Worts unsicher waren, haben wir in Klammern die Quelle angegeben (vgl. die Liste S. 361). Wo also beispielsweise Pass. steht, stammt das Wort aus dem Passeirer Wörterbuch und war weder den anderen Wörterbüchern noch unseren Gewährspersonen bekannt. Das schließt zwar nicht aus, dass es außerhalb des Passeiertals Dialekte gibt, in denen das Wort ebenfalls lebt, garantiert aber, dass es im Passeiertal bekannt ist.

Bei Unterschieden in...

Erscheint lt. Verlag 15.9.2015
Verlagsort Innsbruck
Sprache deutsch
Themenwelt Schulbuch / Wörterbuch Sprach- und Wörterbuch / Deutsch
Technik
Schlagworte Dialekt • Etymologie • Lieblingswörter • Mundart • Redewendungen • Schimpfwörter • Sprichwörter • Südtirol • Wortherkunft
ISBN-10 3-7099-3672-1 / 3709936721
ISBN-13 978-3-7099-3672-6 / 9783709936726
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