Muskeln - die Gesundmacher (eBook)

Spiegel-Bestseller
So bleiben wir fit, schlank und mental in Balance | Wie eine gesunde Muskulatur Körper und Psyche positiv beeinflussen können.

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2023 | 1. Auflage
320 Seiten
Ullstein (Verlag)
978-3-8437-2945-1 (ISBN)

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Muskeln - die Gesundmacher -  Ingo Froböse
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Bestsellerautor Ingo Froböse widmet sich in seinem neuen Buch einem bisher kaum bekannten Phänomen: der Heilkraft unserer Muskeln. Nur wenn wir die Arbeitsweise und den Einfluss unserer Muskeln auf den restlichen Körper kennen, können wir aktiv dazu beitragen, gesund zu bleiben oder es zu werden. Denn der Verlust an Muskelmasse, insbesondere in der zweiten Lebenshälfte, ist verantwortlich für viele unterschiedliche Erkrankungen wie Herzinfarkt, Diabetes oder Übergewicht. Zu wenig Muskeln sind bei Männern und Frauen über 60 die Hauptursache für viele Krankheitsprozesse. Anhand aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse erklärt der ausgewiesene Experte, dass und auf welche Weise unsere Muskeln nicht nur enormen Einfluss auf das Immunsystem, den Zucker- und Fett-Stoffwechsel, auf Herz und Kreislauf und die restlichen Organe haben, sondern auch in großem Umfang auf unsere Psyche. Ein unverzichtbares Buch, das wichtige Wissenslücken schließt und erklärt, warum der richtige Umgang mit unseren Muskeln für uns lebensnotwendig ist.

Prof. Dr. Ingo Froböse, geboren 1957, ist emeritierter Universitätsprofessor an der Deutschen Sporthochschule Köln für das Fachgebiet Sport, Gesundheit und Prävention. Er berät als Sachverständiger den Bundestag in Fragen der Prävention und arbeitet als wissenschaftlicher Berater für die Gesundheitsvorsorge der Krankenkassen. Er schreibt regelmäßig Bücher zu den Themen Gesundheit, Sport und Ernährung, von denen viele Bestseller wurden wie Der Stoffwechsel-Kompass und Muskeln - die Gesundmacher.
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PROF. INGO FROBÖSE, geboren 1957, leitet das Zentrum für Gesundheit durch Sport und Bewegung und das Institut für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Außerdem berät er als Sachverständiger den Bundestag in Fragen der Prävention und arbeitet als wissenschaftlicher Berater für die Gesundheitsvorsorge der Krankenkassen. Er schreibt regelmäßig Bücher zu den Themen Gesundheit, Sport und Ernährung, von denen viele Bestseller wurden wie "Der Stoffwechsel-Kompass".

MUSKELN SIND KUNSTWERKE – PHYSIOLOGIE UND ANATOMIE

Eben haben Sie dieses Buch zur Hand genommen, sich dazu einen Becher Kaffee oder Tee gegriffen, sind zu Ihrem Sofa oder Lieblingssessel gegangen und haben es sich dort bequem gemacht, um diese ersten Sätze zu lesen. Das waren alles ganz gewöhnliche Handlungen, über die Sie sich normalerweise sicher keine Gedanken machen. Bewusst werden uns solche alltäglichen Bewegungen nur dann, wenn sie nicht mehr funktionieren. Wenn Ihnen vielleicht der Becher aus der Hand rutscht, es beim Hinsetzen im Rücken schmerzt, Ihre Augenlider beim Lesen plötzlich zucken, oder auf den Punkt gebracht: Wenn Ihre Muskeln nicht mehr das machen, was Sie wollen! Hinter all diesen banalen kleinen Alltagshandlungen steckt nämlich unsere Muskulatur. Im Team mit unserem Nervensystem und unserem Gehirn ist sie die Grundlage für ein gesundes Leben und macht fast alles mit, was wir möchten, bis hin zu spektakulären Leistungen im Sport oder im Zirkus. Dabei beweist uns die Muskulatur immer wieder aufs Neue, wie lern- und anpassungsfähig sie ist.

Wir bekommen unsere Muskeln zwar von der Natur mit in die Wiege gelegt, aber von Anfang an entwickeln sie sich nur durch unser Tun, durch unsere körperliche Aktivität. Bei kleinen Kindern auf dem Spielplatz können Sie das gut beobachten. Sie fallen immer wieder hin und probieren unermüdlich aufs Neue, bis sie irgendwann ihr Ziel erreicht haben und allein einen Turm aus Sand bauen, laufen, klettern oder rutschen können. Ihre Muskeln und ihr Gehirn haben die unterschiedlichen Bewegungsabläufe nach und nach erlernt und perfektionieren sie immer mehr. Genauso verhält es sich, wenn wir als Erwachsene mit einer neuen Sportart oder auch nur einer Kraft- oder Gymnastikübung beginnen. Kein Tennisspieler trifft von Anfang an den Ball, und jeder muss üben, bis er zehn korrekte Liegestütze am Stück schafft. Doch mit Geduld und Training schafft das jeder, und genau wie die Kinder sind wir dann stolz auf unsere Leistung, freuen uns darüber und haben Spaß daran.

Die Namen der Muskeln

Jeder Muskel hat in der Anatomie einen lateinischen Namen, der sich aus mindestens zwei Bestandteilen zusammensetzt: der allgemeinen Bezeichnung für Muskel, lateinisch Musculus (auf Deutsch »Mäuschen«, weil ein angespannter Muskel wie eine Maus aussieht), abgekürzt M., und den eigentlichen Namen, etwa biceps. Oft kommt noch ein dritter oder vierter Namensteil hinzu, der die Lage oder den Ansatz des Muskels genauer bezeichnet. So heißt der Bizeps am Oberarm korrekt M. biceps brachii für »zweiköpfiger Muskel des Arms«.

Wozu Menschen dank ihrer Muskeln fähig sein können, zeigen uns täglich die Hochleistungsathleten und -athletinnen in den unterschiedlichsten Sportarten. Sind wir nicht alle begeistert davon, wie Turnerinnen an den Geräten ihre waghalsigen Übungen ausführen und mit absoluter Präzision auf den Punkt genau beenden? Oder von der künstlerischen Qualität beim Eiskunstlaufen mit den eleganten Sprüngen genauso wie von Fußballern, die einen genialen Pass spielen oder den Ball aus der Luft treffen? All diese Sportlerinnen und Sportler haben das Gleiche gemacht wie die Kinder: Immer wieder probiert, geübt und trainiert und sich über ihre Fortschritte gefreut. Die Fortschritte und der Spaß an der Bewegung motivieren dann dazu weiterzumachen.

Aber die Muskulatur ist nicht nur für unsere körperlichen Aktivitäten unverzichtbar, sondern auch für unseren Stoffwechsel und damit für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit insgesamt. Denn es sind die Bewegung und damit die Muskelarbeit, die dafür sorgen, dass mit dem arteriellen Blut Sauerstoff und Nährstoffe in die Zellen kommen und Abbauprodukte des Stoffwechsels mit dem venösen Blut aus den Zellen abtransportiert werden. Außerdem beeinflussen aktive Muskeln auch direkt den Stoffwechsel der Leber sowie des Gehirns und sorgen dafür, dass Knochen und Knorpel ernährt werden. Deswegen bezeichne ich die Muskulatur als unser größtes Stoffwechselorgan.

Allein ihr Gewicht beträgt bei einem etwa 70 Kilogramm schweren Mann normalerweise 30 Kilo. Bei gesunden aktiven Menschen liegt der Anteil der Muskelmasse am Gesamtkörpergewicht etwa um 40 bis 50 Prozent bei Männern und 25 bis 35 Prozent bei Frauen. Zumindest sollte das so sein, damit wir gesund bleiben. Menschen mit gut ausgebildeter Muskulatur wie Sportler oder Schwerstarbeiter erreichen sogar Anteile bis zu 65 Prozent. Bei Neugeborenen liegt der Anteil der Muskelmasse an der Körperzusammensetzung bei etwa 20 Prozent.

Wir alle besitzen 654 Muskeln, die rund um die Uhr Tag für Tag für uns arbeiten. In jedem noch so kleinen Muskel verbrennt unser Organismus in den Minikraftwerken der Zelle, den Mitochondrien, Zucker und Fette und produziert daraus die Energie, die wir zum Leben benötigen: das Adenosintriphosphat oder kurz ATP. Die Muskulatur ist also der Motor unseres Energiestoffwechsels und verbraucht die Kalorien, die wir täglich beim Essen und Trinken zu uns nehmen.

Unsere durchschnittlich 30 Kilogramm Muskeln verbrennen täglich 1200 bis 1500 Kilokalorien in Ruhe, also auch, wenn wir nichts tun – einfach nur durch Atmen, Denken, Verdauen und Am-Leben-Sein. Zu diesem sogenannten Grundumsatz kommen noch die verbrauchten Kalorien für körperliche Aktivitäten hinzu, der »Leistungsumsatz«. Wenn Sie eher passiv leben, setzen Sie dabei etwa 600 Kilokalorien um. Führen Sie dagegen ein aktives Leben mit viel Bewegung und Sport, kann dieser Wert um weitere 500 bis 1000 Kilokalorien steigen, sodass Sie im Ganzen 2500 bis 3000 Kilokalorien pro Tag verbrennen. Körperlich anstrengende Arbeit oder Leistungssport verbrauchen noch mehr Energie.

Für unsere Gesundheit ist es wesentlich, dass sich die Zufuhr von Kalorien und ihr Verbrauch ungefähr die Waage halten, damit wir nicht nach und nach immer dicker, übergewichtig oder gar adipös werden. Muskeltraining kann nicht nur dabei nachhaltig weiterhelfen, sondern sorgt auf vielfältige Weise dafür, dass wir gesund bleiben, wie Sie im Verlauf dieses Buchs noch sehen werden. Um diese Zusammenhänge zu verstehen, schauen wir uns die Muskeln, ihren Aufbau und ihre Verbindung zu anderen Körperstrukturen jetzt genauer an.

Übrigens: Wenn ich von Muskeltraining rede, meine ich es in seiner allgemeinen Wortbedeutung: das Training der Muskulatur durch gezielte Maßnahmen zur Erhaltung und/oder Steigerung von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Fitness für den Sport und den Alltag im Allgemeinen. Muskeltraining ist also weit mehr als nur ein reines Krafttraining!

Weltrekorde der Muskeln

• Der größte (Fläche): M. latissimus dorsi, Großer Rückenmuskel

• Der größte (Volumen): M. gluteus maximus, Großer Gesäßmuskel mit 700 bis 1800 cm³

• Der stärkste: M. masseter, Kaumuskel. Der Amerikaner Richard Hoffman biss 1986 mit einer Kraft von 4337 Newton in ein Messgerät. Dies entspricht etwa einer Gewichtskraft von 442 kg!

• Der längste: M. sartorius, Schneidermuskel mit ca. 50 cm

• Der kleinste (quer gestreifte Muskel): M. stapedius, Steigbügelmuskel mit 5 bis 7 mm

• Die aktivsten: die Augenmuskeln mit etwa 100 000 Kontraktionen am Tag und sogar in der Nacht in der REM-Phase

• Der fleißigste und wichtigste: Myokard. Der Herzmuskel pumpt etwa 5 Liter (in Ruhe) bis 20 Liter (bei Belastung) pro Minute. Das sind 8000 bis 10 000 Liter am Tag.

• Der schnellste: M. orbicularis oculi. Der Augenringmuskel benötigt 0,3 Sekunden für einen Lidschlag.

• Die dicksten Oberarme der Welt hatte der ägyptische Bodybuilder Moustafa Ismail: unglaubliche 78 Zentimeter Umfang! Um dies zu erreichen, trainiert er zweimal täglich im Fitnessstudio und stemmt bis zu 500 Kilogramm Gewichte.

MUSKEL ist nicht GLEICH MUSKEL

Ein Muskel besteht aus vielen 1000 Muskelzellen, auch Muskelfasern genannt, die alle zusammenarbeiten. Damit wir die unzähligen, vielfältigen Aufgaben, sportlichen Aktivitäten und Bewegungen im Alltag überhaupt ausführen können, finden sich im Körper völlig unterschiedlich zusammengesetzte Muskeln. Mit Blick nur auf die Funktionen unterscheiden wir drei grundsätzlich verschiedene Muskeltypen:

  1. die quer gestreifte Muskulatur beziehungsweise die Skelettmuskeln
  2. die Herzmuskulatur
  3. die glatte Muskulatur

Die quer gestreiften Muskeln und auch die Herzmuskulatur zeigen histologisch betrachtet, also mit dem Fokus auf die Gewebeart, helle und dunkle Bahnen, die unter dem Mikroskop als Streifen sichtbar werden. Diese Bahnen entstehen durch die regelmäßig wechselnde Anordnung der sogenannten kontraktilen Filamente (Proteinfäden) Aktin und Myosin, die für An- und Entspannung des Muskels zuständig sind (siehe Kapitel Die motorische Einheit - für Kraft und Steuerung). Dabei unterscheidet sich die Herzmuskulatur von der Skelettmuskulatur physiologisch durch eine ausgeprägte Erregungs- und Reizweiterleitung der Zellen untereinander sowie durch die Fähigkeit, einen eigenen Rhythmus von elektrischen Erregungen zu entwickeln. Der wichtigste Unterschied ist jedoch, dass die Kontraktion, also die Anspannung, der Skelettmuskeln willentlich beeinflusst werden kann. Das ist bei der Herzmuskulatur nicht möglich – zum Glück!

Unsere inneren Organe bestehen aus glatter Muskulatur. Ihre kontraktilen Filamente sind ohne erkennbare Ordnung verteilt, sodass diese...

Erscheint lt. Verlag 30.3.2023
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Technik
Schlagworte Abnehmen • Alterungsprozess • Bestsellerautor • Fett-Stoffwechsel • Froböse • Gehirn • Gesundheit für Körper und Seele • Gewicht • Immunsystem • Kraft • Muskeln • Prävention • Psyche • Sport • Wachstum • Zucker-Stoffwechsel
ISBN-10 3-8437-2945-X / 384372945X
ISBN-13 978-3-8437-2945-1 / 9783843729451
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4 Wissenschaftlich fundierter, verständlich geschriebener Ratgeber ohne praktischen Teil rund um das Thema Muskeln

von (Berlin), am 30.06.2023

Das Buch beginnt bei den Basics - bei den Namen der Muskeln an, deren lateinische Bezeichnung und Zusammensetzung aus mehreren Bestandteilen erläutert wird, und wird in der Klassifikation von Muskeln anhand von deren Funktion fortgeführt, die sich nach Skelett-, Herz- und glatter Muskulatur unterscheiden lassen. Zudem setzt sich der Autor mit dem Aufbau der Muskulatur, dem Bindegewebe sowie den unterschiedlichen Typen von Muskelfasern auseinander.
Dabei hat mir gut gefallen, dass sich der Schreibstil in diesem Sachbuch flüssig liest, da die Ausführungen verständlich gehalten sind, obgleich präzise beschrieben wird. Die sich an konkreten Zahlen orientierende Erzählweise von Ingo Froböse bleibt nicht im Vagen, indem etwa Prozentangaben zur Muskelmasse bei Männern, Frauen oder Sportlern in Abhängigkeit von deren Körpergewicht enthalten sind. Auch spart der Autor nicht am korrekten wissenschaftlichen Vokabular, sondern verwendet die entsprechenden Termini, nachdem er diese eingeführt hat. Beispielsweise werden den Energiestoffwechsel betreffend, deren Motor die Muskeln sind, die Mitochondrien und das Adenosintriphosphat (ATP) erklärt. Die Mitochondrien stellen die Minikraftwerke in den Zellen dar und das ATP ist die von den Mitochondrien produzierte Energie, die wir zum Leben benötigen.

Zum strukturierten Vorgehen, das "Muskeln – die Gesundmacher" prägt, haben für mich die in den Fließtext integrierten Schaukästen beigetragen. Diese umfassen wichtige Fakten, so dass sich diese zum späteren Nachschlagen nach der Lektüre dieses Sachbuchs anbieten, und interessante Tatsachen zu Muskeln. Diese listen etwa Weltrekorde der Muskeln auf, die neben dem stärksten, größten, längsten und kleinsten auch den aktivsten, schnellsten oder fleißigsten der 654 Muskel im Körper angeben. Als übersichtlich habe ich die in tabellarischer Form aufbereiteten Informationen empfunden. Dazu zählen beispielsweise eine Gegenüberstellung von Herz-, Skelett- und glatter Muskulatur anhand von deren Merkmalen (wie u. a. deren Länge, Dicke, Anordnung der für die An- und Entspannung der Muskeln zuständigen kontraktilen Filamente, d. h. Proteinfäden) und ein Vergleich von verschiedenen Typen von Muskelfasern. Zudem werden Verweise auf andere Kapitel gegeben, die in Zusammenhang mit dem gerade Gelesenen stehen (z. B. vom Abschnitt zur "Feinstruktur des Skelettmuskels" auf die motorische Einheit für Kraft und Steuerung).
Teilweise hätte ich mir jedoch mehr Verlinkungen gewünscht. So hätte ich etwa bei der Einführung der Mitochondrien eine Erwähnung des später folgenden Kapitels, das sich in detaillierter Weise den Mitochondrien als Energielieferant des Muskels widmet, als nützlich angesehen. An mancher Stelle haben mir Abbildungen gefehlt. Beispielsweise hätte ich bei der Ausführung, dass die Herzmuskulatur auch quer gestreifte Muskulatur genannt wird, da in einer Betrachtung mit Fokus auf die Gewebeart auf mikroskopischer Ebene helle und dunkle Bahnen als Streifen sichtbar werden, gern eine Aufnahme derselben zur Veranschaulichung vor Augen gehabt anstelle der nur in Fließtext erfolgenden Beschreibung.

Angesprochen hat mich, dass der Autor theoretisches Hintergrundwissen nicht nur in oberflächlicher Form vermittelt, sondern stattdessen in die Tiefe geht. Dabei verliert der Autor nie den Schwerpunkt seines Sachbuchs aus dem Blick und bindet bereits in seinen einleitenden, sich mit der Physiologie und Anatomie von Muskeln auseinandersetzen Kapiteln Informationen zum Problemfall der glatten Muskulatur, zu verklebten Faszien als Schmerzursache sowie zur Veränderung der Muskelfasertypen durch Training mit ein.
In diesem Kontext steht der verfolgte wissenschaftliche Ansatz, den ich als passend für die Materie empfunden habe. Denn wenn der Autor auf den positiven Effekt eingeht, den Training auf die Muskulatur sowie die allgemeine Gesundheit haben kann, werden verschiedene Studien zitiert. Dazu zählen die Veröffentlichung von Prof. Henneman aus dem Jahr 1957, die die Zusammenarbeit der Neuronen in den motorischen Einheiten, der motorischen Einheiten untereinander und miteinander in der Skelettmuskulatur erläutert, aber auch aktuellere Studien zum Muskeltraining bei Frauen von Prof. Petra Platen von der Universität Bochum aus 2009 bzw. zu Menschen mit spastischen Störungen, die in der Rehabilitation nachhaltig von Stretching profitieren können, von Doktor Zhihao Zhou von der Universität Peking aus 2016. Abgerundet wird dies von einem detaillierten Literaturverzeichnis, das sich im Anhang findet.

Zudem widmet sich Ingo Froböse Themen wie dem Muskeltraining bei Frauen oder im Alter, die sonst eher am Rande behandelt werden. Insgesamt deckt "Muskeln – die Gesundmacher" eine große Bandbreite unterschiedlicher Themen ab. Diese umfassen u. a. die "Muskelkraft und Muskelmasse im Altersverlauf", Sarkopenie als krankhaften Muskelverlust im Alter, dem sich mit einem geeigneten Training entgegenwirken lässt, sowie für mich unerwartete Kapitel zur Verbindung von Muskeln und Gefühlen bzw. von Muskeln und Gehirn. Denn gezielte Muskelentspannung kann Abhilfe bei Stress, Angst oder durch Anspannung ausgelöstem Zähneknirschen verschaffen und körperliche Aktivität beeinflusst kognitive Funktionen.
Ein Schwerpunkt liegt im weiteren Verlauf dieses Sachbuchs auf den Myokinen als Heilstoffen der Muskulatur. Indem Myokine, die von der Muskulatur produzierte Botenstoffen darstellen, das Immunsystem unterstützen, Entzündungen bekämpfen, den Stoffwechsel aktivieren oder das Erinnerungsvermögen optimieren, sind Muskeln viel mehr als nur für Bewegungen zuständig. Überrascht hat mich zu erfahren, dass die Forschung zu den Myokinen noch in den Kinderschuhen steckt. Von den vermuteten ca. 3. 000 Myokinen sind derzeit erst 600 bekannt.
Interessant fand ich auch zu lesen, welch vielfältigen Schutz Muskeln für unsere Gesundheit bedeuten, weil entsprechendes Training ganz unterschiedlichen Krankheitsbilder lindern kann. Dazu zählen etwa Herz-Kreislauferkrankungen, Adipositas, Diabetes, Rückenbeschwerden oder Arthrose. Nach der ganzen Theorie hat mir dann aber ein praktischer Teil gefehlt, in dem für die beschriebenen Krankheitsbilder wie insbesondere die Rückenschmerzen konkrete Übungen vorgestellt und mittels geeigneter Abbildungen bzw. via QR-Code verlinkter Videos illustriert worden wären. Da hätte das Wort zum Schluss, dass "Muskeln regelmäßiges Training brauchen", eine andere Wirkung erzielen können, wenn ich das gleich anhand von konkreten Übungen in die Tat hätte umsetzen können.
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