Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?

Spiegel-Bestseller

**** 16 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
240 Seiten
2023 | 1. Auflage
Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-462-00415-1 (ISBN)
18,00 inkl. MwSt

Im März 2020 änderte sich alles. Homeoffice war plötzlich die neue Norm. Alle mussten sich digitalisieren und transformieren - ob sie wollten oder nicht. Die Arbeit drängte weiter ins restliche Leben, zur Erwerbsarbeit kam noch mehr Carearbeit. Die Schere zwischen systemrelevanten Berufen und Bürojobs ging weiter auf. Covid hat uns gezeigt, was in der Arbeitswelt nicht mehr funktioniert.

Und da ist nicht nur die Pandemie. Überschwemmungen, Waldbrände, Inflation, Krieg - unsere Welt steht in Flammen, im wahrsten Sinne des Wortes. Und wir? Brennen aus, um bloß keine Deadline zu reißen. Was zur Hölle machen wir da eigentlich? Warum tun wir uns das an?

Immer mehr Menschen stellen sich diese Fragen, einige ziehen Konsequenzen. In den USA hat der Trend sogar schon einen Namen: "The Great Resignation", das große Kündigen. Es bricht eine neue Ära an, aber weder durch agile Methoden noch durch Yoga im Alltag wird es gelingen, ein für uns alle und für den Planeten verträgliches Wirtschaften zu realisieren. Wir müssen uns überlegen, wie Arbeit heute und morgen wirklich funktionieren kann - mit einem Fokus auf Gerechtigkeit, Zukunftsfähigkeit und den Menschen.

Sara Weber ist Journalistin, Expertin für die Arbeitswelt der Zukunft und war als Redaktionsleiterin von LinkedIn das Gesicht des Netzwerks in Deutschland, bis sie selbst Teil der "Great Resignation" wurde. In diesem Buch geht sie den Fragen nach, die gerade eine ganze Generation umtreiben, und zeigt Lösungen auf, die Arbeit besser machen können.

Sara Weber, geboren 1987, ist Deutsch-Amerikanerin und lebt in München. Sie studierte Publizistik und Buchwissenschaft in Mainz und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Nach ihrer Zeit als freie Autorin für u.a. Zeit, Süddeutsche Zeitung und Spiegel war sie fünf Jahre bei LinkedIn. Heute arbeitet sie als Medienberaterin, Digitalstrategin und freie Journalistin. Über Digitalisierung, Diversität und die neue Arbeitswelt spricht Sara Weber regelmäßig in Interviews sowie als Moderatorin und Speakerin.

»Das Buch ist sehr gut zu lesen und interessant für alle, die sich für das Mindset der jungen Generation interessieren, und die nicht nur oberflächlich darüber diskutieren wollen.« Andrea Nahles WDR 5 Bücher 20230218

»Man schaut von dem Buch auf und fühlt sich, als hätte man seinen Kopf gerade in einen Kübel mit eiskaltem Wasser getunkt und sei jetzt wieder aufgetaucht. Frisch, aktiviert, klar - startklar.«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 299 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte 40-Stunden-Woche • Arbeit • Arbeiten in der Pandemie • Arbeiterbewegung • Arbeitsmarkt • Arbeitsmodelle • Arbeitsweise • Arbeitswelt • Arbeitswelt von morgen • digitale Transformation • Digitalisierung • Gerechtigkeit • Gesellschaft • Homeoffice • Innere Kündigung • Innovation • Kündigung • Pandemie • the great resignation • Work-Life-Balance • Zukunft • Zukunftsfähigkeit
ISBN-10 3-462-00415-8 / 3462004158
ISBN-13 978-3-462-00415-1 / 9783462004151
Zustand Neuware
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4 Kompakte Analyse und Auswertung der gegenwärtigen Arbeitssituation

von , am 10.04.2023

Flexibilität und Digitalisierung sind zwei große Themenbereiche, die gerade durch die Pandemie und das damit verbundene Homeoffice nicht nur erheblich an Bedeutung gewonnen haben, sondern in dieser Zeit und seitdem auch zu den größten Herausforderungen in der Arbeitswelt wurden. Sara Weber stellt die gegenwärtig herrschenden Zustände - Klima, Umwelt, Politik, Krieg, Inflation - in Beziehung zur (Erwerbs)Arbeit und setzt dabei die Care-Arbeit obendrauf. Sie vergleicht die Situation Deutschlands mit Modellen anderer Länder, stellt wichtige Einflüsse, Indikatoren und Grundsätze dar, die die Funktionen bzw. Dysfunktion widerspiegeln und stellt teilweise Lösungen vor, die Arbeit besser machen können. Dabei stehen vor allem Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit im Fokus, da Umwelt und Wirtschaft nur Hand in Hand funktionieren können. Sara Weber überzeugt durch journalistische Fähigkeiten, präzise Darstellungen und den Aufruf zum Handeln. Auch wenn das meiste nichts Neues ist, wirkt die geballte Darstellung frappierend und regt zum Nachdenken an!

5 Da spricht mir jemand aus der Seele

von (Wiesbaden), am 22.02.2023

Nachdem ich selbst Ende letzten Jahres meinen Job hingeschmissen habe, weil ich die Arbeit in den letzten Jahren immer anstrengender und nerviger fand und es nun kaum mehr auszuhalten für mich war, kam dieses Buch genau richtig für mich. Und ja, es spricht mir aus der Seele. Die Pandemie hat vielen von uns, vor allem auch bezüglich der Arbeitswelt die Augen geöffnet. Gerade auch für uns "Systemrelevante" war die Belastung während der Lockdowns kaum noch zu ertragen. So gut wie kein Privatleben mehr, aber Arbeit für zehn. Diese Realität kann auf Dauer für keinen tragbar sein und vielen wurde bewusst: So will ich das nicht mehr!

Sara Weber macht in ihrem Buch nochmal sehr deutlich, was alles falsch läuft. Sie spricht wichtige Themen wie unbezahlte Carearbeit, fehlende Inklusion und Diversität in der Arbeitswelt, Einfluss von Arbeit auf den Klimawandel oder auch die Gender Pay Gap an. Alles gründlich unterlegt mit Zahlen und Fakten. Beim Lesen wurde ich immer wieder wütend angesichts der unfassbaren Ungerechtigkeit, welche auf dem Arbeitsmarkt herrscht. Darüber hinaus zeigt sie aber auch Lösungen auf, welche uns helfen können, die Arbeitswelt nachhaltig zu verändern.

Mir ist bewusst, dass es ein Privileg ist, sich all dem widersetzen zu können, doch wenn wir dieses Privileg haben, ist es umso wichtiger es zu nutzen und etwas zu ändern. Für uns selbst und für alle.

Dieses Buch gibt all denjenigen wichtige Impulse, die sich kritisch mit dem Thema Arbeit auseinandersetzen wollen, aber auch denjenigen, die sich bis jetzt vielleicht noch gar nicht viele Gedanken über all die herrschenden Missstände gemacht haben.

Große Leseempfehlung für alle!

4 Arbeiten am Rande des kollektiven Burnouts

von , am 03.02.2023

Dieser Titel wird nach den Erfahrungen und Belastungen der letzten Jahre viele Menschen ansprechen, den er trifft genau den Zeitgeist einer Kultur von Erschöpfung und Burnout, die langsam in Frage gestellt wird.
Arbeit sollte nicht der alles bestimmende Teil des Lebens sein, wirtschaftlich ist dies weder nötig noch logisch, von den Auswirkungen auf Menschen, Gesellschaft, Gesundheit und Klima einmal ganz abgesehen.
Diese Auswirkungen sowie mögliche Schlussfolgerungen und Lösungsmöglichkeiten beschreibt Sara Weber in ihrem Buch sehr schlüssig argumentiert, gut recherchiert und mit vielen eindrücklichen, persönlichen Fallbeispielen.

Diese reportageartigen Portraits von Menschen, die für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedinungen kämpfen, haben insgesamt den größten Eindruck auf mich gemacht. Der Rest der Erläuterungen hatte einige Längen, vielleicht aber auch, weil mir die allgemeinen Informationen und Zusammenhänge der heutigen dysfunktionalen Arbeitswelt durch eigene Auseinandersetzungen sowie durch Blogs, Artikel etc. bereits bekannt sind.

Auf jeden Fall ist das Buch ein sehr zugänglicher und wichtiger Schritt zu der allgemeinen Erkenntnis, dass Arbeit in der Form wie wir sie kennen keine Naturgewalt, sondern menschengemacht ist, und dass wir nicht an unserer gestörten, dysfunktionalen Beziehung zu ihr festhalten müssen.

5 Ein Umdenken muss her!

von (Iserlohn ), am 24.01.2023

Das Cover des Buches ist relativ schlicht und zugleich durch Farbe und Titel schrill. Damit passt es perfekt zum Inhalt, denn das Buch will wach machen, aufrütteln. Die Haptik des Buches ist okay, eben einem Taschenbuch entsprechend.

In dem Buch geht es topaktuell um die Probleme der derzeitigen Welt. Es geht um die Klimaprobleme, aber in erster Linie wie der Titel verrät um die Probleme in unserem Arbeitsleben. Es zeigt erschreckend realistisch wie Arbeiter*innen in Care-Jobs ausgenutzt werden und was das mit der Psyche derjenigen macht. Immer mehr Leute sehen keine Perspektive mehr. Die Großen werden immer reicher, die Kleinen - und damit die Masse - leidet. Sara Weber zeigt in ihrem Buch klare Möglichkeiten, um diese Spirale aufzuhalten. Wenn dem nicht so ist, so zeigt sich für die Zukunft ein dunkles Szenario. Welt horcht auf! Lasst euch im Job nicht weiter ausnutzen!

4 Leider wird das gut gemachte Buch nichts verändern

von , am 18.01.2023

Erst einmal zum Cover: Die Farben sind unaufdringlich, grün soll ja auch Leben, Natur, Zufriedenheit, Glück und Hoffnung symbolisieren. Die Netzstruktur verdeutlicht vermutlich, dass alles global zusammenhängt. Das nicht gestraffte Netz fängt niemanden mehr auf.
Das Inhaltsverzeichnis ist gut strukturiert und in vielen Teilen nachvollziehbar. Lediglich das Thema die grosse Kündigungswelle ist meiner Ansicht nach auf den Personenkreis beschränkt, der es sich leisten kann zu kündigen. Auch die Wechselwilligkeit sehe ich in meiner Realität etwas anders. Statistisch ist sie sicher da, aber eher nicht freiwillig, sondern weil es in vielen Bereichen nur Kurzverträge gibt.
Als Fazit sehe ich, das Buch vermittelt aktualisierte Informationen, die bekannt sind, wenn man sich schon länger mit dem Thema befasst. Wie beim Thema Klimakrise, über die in Büchern schon vor Jahrzehnten geschrieben wurde, verspreche ich mir leider keine Konsequenzen von dem Buch. In der Realität der schlechter bezahlten Arbeitnehmer kenne ich viele Fälle, bei denen die Arbeitgeber so antiquiert denken, dass sogar zum Beispiel in einem Buchhalterjob während der Krisenzeit der Pandemie lange Homeoffice verweigert wurde. Wie soll sich da eine neue Arbeitswelt einstellen?

5 Ein Buch das was verändern sollte!

von (Wiesbaden), am 18.01.2023

Mir hat das Buch ' Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?' von der Autorin Sara Weber richtig gut gefallen.

Das Cover knallt und die Aussagen auch. Vieles hat mich mit dem Kopf nicken lassen, manches mich verblüfft und vieles meine Meinung zu dem Thema Arbeit unterstrichen.

Mann/Frau oder speziell ich, traue mich ja kaum über die Arbeit zu jammern oder es in Frage zu stellen das es einem gut tut. Ich bin auch die Generation der wie im Buch beschrieben, arbeiten gehen vorgelebt wurde ohne es zu hinterfragen und mit der Aussicht das man es für "später" macht. Aber dem ist ja heute auch nicht mehr so. Von meiner Rente werde ich schlecht oder je nach Entwicklung ohne Zuschüsse kaum leben können. Und ich arbeite Vollzeit seit meinem 17. Lebensjahr und das voraussichtlich auch ohne Unterbrechung. Ich hoffe viele lesen dieses Buch und das wir uns wie in anderen Ländern anfangen um uns zu kümmern und umdenken. Von mir eine klare Leseempfehlung.

3 Unsere Arbeitswelt umkrempeln und komplett neu denken

von , am 15.01.2023

Die Autorin Sara Weber erhebt vollkommen zurecht in ihrem aktuellen Buch "Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten?" den Zeigefinger und prangert die mitunter sehr prekären Verhältnisse in großen Teilen der Jobwelt von heute an.

Das Buch wie auch das Thema selbst spricht mir persönlich aus meinem Herzen und meiner Seele, da ich vieles von dem im Buch erzählt wird selbst bereits im beruflichen Kontext erlebt habe. Für mich ist quasi die Erkenntnis von Weber nicht wirklich neu. Klatschen für die individuelle Arbeitsleistung reicht in der heutigen Zeit eben nicht mehr für die Anerkennung im Job.

Nicht erst seit der Coronapandemie sollte vielen Beschäftigten in ihren abhängigen Hamsterradjobs klar geworden sein, dass die Arbeitswelt, so wie sie bis dato praktiziert wurde nicht mehr lange so weiter funktionieren kann.

Sehr lange Zeit und dies ist auch meine persönliche Beobachtung zum Thema wurde das Personal in den Unternehmen nur als reiner Kostenfaktor gesehen und lediglich als Nummer behandelt. Man presste das Personal, vergleichbar mit Zitrusfrüchten bis zum letzten Tropfen aus und wenn man neuen Saft bzw. eine höhere Arbeitsleistung wollte heuerte man neues Personal an. Es gab ja bis dato immer genügend Auswahl. Das diese Art der Arbeit nicht wirklich wertschätzend ist sollte selbsterklärend sein.

Sara Weber geht genau diesem Phänomen nach und führt gleich eingangs des Buches im kleineren ersten Teil, einem guten Arzt gleich, eine kleine Anamnese durch. Woran krankt eigentlich unsere aktuelle Arbeitswelt? Wieso begegnen mir tagtäglich immer wieder die gleichen Arbeitszombies auf dem Weg zur Arbeit hin und zurück, ohne ein richtiges Lächeln auf dem Gesicht zu zeigen oder zufrieden und ausgeglichen zu wirken?
Im zweiten größeren Teil geht sie dann den Hebeln nach, die umgelegt werden müssen, um die Arbeitswelt für uns alle nachhaltig zu verbessern.

Das Buch ist insgesamt sehr kurzweilig zu lesen.
Mir persönlich waren immer wieder zu viele Anglizismen eingestreut, die zwar auf den ersten Blick hip wirken und auch alle übersetzt werden, aber mich dann dennoch die Frage stellen lassen, wieso dann nicht gleich die passenden deutschen Begriffe verwendet wurden.

Das Buch ist kein Frage durchweg gut recherhiert. Mir persönlich brachte es leider zu wenig neue Erkenntnisse, die ich bis dato noch nicht wusste.
Weber legt bewusst den Finger in die Wunde und streut auch hier und da vielleicht auch noch zusätzlich Salz mit rein. Hier und da werden immer wieder einige Leuchttürme präsentiert, also Unternehmen, welche die Arbeit zur Zufriedenheit der Mitarbeiter dann gänzlich neu organisiert haben.

Mir persönlich fehlt dann allerdings ein Stück weit der ganz große Hebel, wie der komplette Arbeitsmarkt dann wirklich umgekrempelt werden soll. Wie diese Disruption im Arbeitsmarkt, mit der wir alle über kurz oder lang konfrontiert werden, dann ausgewogen gestaltet werden kann.

3 Alter Wein in neuen zeitgemäßen Schläuchen

von , am 14.01.2023

Ich war als das Cover sah hin und her gerissen von Neugier und Skepsis. Vorallem als ich erkannt hatte, dass es kein Romantitel ist.

Wie der Titel des Sachbuches suggeriert, schreibt die Autorin Frau Weber aus ihrer persönlichen Betroffenheit. Für mich wirkt es wie ein Aufarbeiten der Entscheidung zur Kündigung und ihres weiteren beruflichen Werdegangs. Ihren Schreibstil finde ich sehr angenehm und ihre persönlichen Aspekte und Erfahrungen sind klar und deutlich dargestellt. Die Autorin setzt sich auch mit Tendenzen in den USA bei ihren Recherchen auseinander. Thesen und Auseinandersetzungen über Arbeitsverdichtung und die damit einhergehenden Thematiken und Probleme sind nicht neu. Auch dies reißt sie kurz an. Es gibt zudem eine Menge Literatur - und Quellenangaben, die zeigen, dass die Autorin ihr Handwerk versteht.
Der erste Teil des Buches ist jedoch für mich nachvollziehbarer als ihre weiteren Ausführungen.

5 Ein hochbrisantes Thema!

von , am 11.01.2023

Sara Weber beschreibt in ihrem Werk ein wirklich hoch brisantes Thema, die problematischen Entwicklungen der Arbeitswelt und wie sich diese auf soziale und ökonomische Aspekte des Lebens auswirken.

Nach diversen Umweltkatastrophen, Covid 19, Kriegen, Inflation und Versorgungsengpässen könnte das Buch aktueller und wachrüttelnder nicht sein. Sie zeigt kritisch auf, was in der Arbeitswelt vor dem Hintergrund dieser Krisen nicht mehr funktioniert, und wie sich die Arbeitswelt dementsprechend anpassen muss.
Sara Webers Schilderungen sind dabei eindrücklich und von klarer, gut verständlicher Sprache. Ihre anschaulichen und gut beschriebenen Beispiele haben mir sehr gut gefallen.

Aus meiner Sicht stellt sie in ihrem Buch die absolut richtigen Fragen, die sich die Arbeitswelt der Gegenwart und auch der Zukunft dringend stellen muss.

3 Ich hatte etwas anderes erwartet...

von , am 08.01.2023

Das Buch mich vom Titel und Cover her sehr angesprochen, weil es ein Thema ist, das ich sehr spannend und bewegend finde. Sara Weber hat für das Buch sehr viel recherchiert, greift verschiedenste Studien und Statistiken auf und berichtet sehr aktuell (inklusive Änderungen, die Ende 2022 bzw. Anfang 2023 in Kraft traten), was mir gut gefallen hat. Gleichzeitig habe ich mich teilweise von der Fülle an Zahlen etwas erschlagen gefühlt. Der Schreibstil ist an sich sehr angenehm zu lesen, aber ich hatte eine andere Erwartung an das Buch. Sara Weber schlägt viele systemische Änderungen vor, die in allen Branchen und Bereichen nötig sind, um die Arbeitswelt zu verbessern, aber das ist mir für mich selbst etwas zu unkonkret. Sicherlich ist es schwierig, auf individueller Ebene etwas zu ändern, wenn das System krankt, aber das Buch lässt mich ein wenig desillusioniert zurück. Ich habe viel darüber gelernt, dass die Arbeitsbedingungen einfach überall schlecht sind, egal in welchem Bereich, welche Ausbeutungsmechanismen es teilweise gibt, aber auch wie gute Zusammenarbeit remote stattfinden kann. Ich hatte mir mehr positive Lösungsvorschläge erhofft, muss ich sagen, finde das Buch aber nicht schlecht, wenn man eine Zusammenfassung des Ist-Zustandes sehr gut recherchiert lesen möchte.

4 Viele Denkanreize

von , am 07.01.2023

Selten hat mich ein Titel so sehr angesprochen, obwohl ich meinen Job sehr gerne habe und durchaus zufrieden bin. Nur das Cover, das finde ich jetzt nicht so prall, aber der Inhalt ist ja das wichtigste.

Sara Weber greift verschiedene Aspekte der aktuellen Arbeitswelt auf und spricht das aus, was ich mir in den letzten Jahren häufiger mal gedacht habe. Pandemie, Waldbrände, Krieg, und wir machen alle weiter wie bisher. Dabei gibt sie viele gute Denkanreize. Einzig das Kapitel über Minderheiten hat mir nicht so gefallen, da sich hier inhaltlich widersprochen wird (einerseits wird vorgeschlagen, dass niemand mehr selbst seine Wohnung putzen sollte, andererseits wird festgestellt, dass Putzkräfte ja dann selbst keine Zeit mehr für ihre eigene Care-Arbeit haben...) und ich das Kapitel an dieser Stelle etwas erzwungen fand, es passte für mich persönlich nicht so gut in den gesamten Kontext. Ich verstehe natürlich, dass dieses Thema der Autorin am Herzen liegt, ich denke, da könnte man aber sicher ein eigenes Buch mit füllen.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und ich werde sicher den einen oder anderen Vorschlag mal in einem Personalgespräch auf den Tisch bringen.

5 Wie muss sich die Arbeitswelt wandeln?

von (Berlin), am 07.01.2023

Ist unsere Arbeitswelt überhaupt noch zeitgemäß? Diese Frage leitet sich aus dem unglaublich schlauen Titel: "Die Welt geht unter und ich muss trotzdem arbeiten?" ab. Eine Frage die ich mir selbst sehr oft stelle und nach der Lektüre von Sara Webers Buch definitiv besser für mich persönlich beantworten kann.
Angesichts der vielfältigen aktuellen Krisen ist es immer wichtig, die eigene Rolle in dieser Welt zu hinterfragen. Was will ich erreichen?, was verändern?, was ist meine Verantwortung? - aber vor allem: Was kann ich überhaupt tun? Dass die Arbeitswelt einfach nicht mehr zu diesen ganzen Fragen passt, wird einem allerspätestens nach diesem wirklich gut geschriebenen Buch klar. Trotzdem hat mich das Buch an keiner Stelle beim Lesen entmutigt und ernüchtert. Stattdessen hat es mich viel mehr bestärkt, für Veränderungen zu kämpfen. Für Veränderungen, die gerecht, sozial, diskriminierungsfrei sind und das Klima nicht vergessen.

5 Die Arbeitswelt hat ein großes Problem

von , am 07.01.2023

Das Sachbuch ist informativ und hochaktuell. Es geht um die Erschöpfung der arbeitenden Menschen und dem langsamen Umdenken der Wirtschaft zum Wohle der Menschen und der Umwelt. Das Buch ist aufgeteilt in zwei Teile. Der erste Teil befasst sich mit dem Ist-Zustand und der zweite Teil mit Ideen und Möglichkeiten den Zustand zu ändern. Vorallem der zweite Teil fand ich interessant.
Den Zusammenhang zwischen dem Thema "Burnout" und "Klimakrise hat die Autorin hervorragend erklärt und die einzelnen Punkte gut durchleuchtet.
Auch das Kapitel über die Frauen in der Arbeitswelt und der Ungleichheit in der Arbeitswelt ist treffend und reflektiert die aktuelle Lage.
Ich hoffe das Buch findet eine weite Reichweite und findet auch in der WIrtschaft und in der Politik Gehör.
Von mir gibt es 5 Sterne und eine klare Weiterempfehlung.

5 Treffend formuliert

von , am 04.01.2023

Sara Weber spricht ein wahres Wort gelassen aus. Die Arbeitswelt kann sich verändern, das hat Corona gezeigt. Und sie kann es wieder tun, zugunsten der Arbeitnehmer. Wie sonst bis 67 oder 70 oder gar 75 arbeiten? Sie spricht verschiedene Szenarien an, die hoffentlich auch Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften zu hören bekommen.

Ihre Gedanken belegt sie stets mit Querverweisen, was ihre Ausführungen untermauert. Besonders gefallen mir die kurzen, treffenden Kapitel.

So unscheinbar das Büchlein daher kommt, gut 200 Seiten schlank, dreifarbiges Cover, umso gehaltvoller der Inhalt. Man muss immer wieder reflektieren, wo man selbst gerade steht und wie man selbst etwas ändern kann.

Sara Weber ist eine junge Frau, die Mut beweist ihre Gedanken zu teilen und Denkanstöße aufzeigt. Oft spricht sie mir dabei aus der Seele, denn warum erst arbeiten und dann leben? Eine Empfehlung für dieses sehr informative und aktuelle Sachbuch.

3 Themen im Trend

von , am 03.01.2023

Das Cover ist auffällig, ansprechend und schön. Sara Weber erzählt zum Anfang des Buches aus ihrem Leben, von ihrem Burnout und der darauf folgenden Kündigung ihres Jobs. Sie fasst die aktuellen Krisen, Probleme, Kriege und Pandemien zusammen, sowie die momentanen Bedingungen in Arbeits- und Privatleben.
Sie erzählt klug, witzig und charmant.
Dann folgen diverse Aufzählungen von Studien und Daten, Sara Weber macht sich Gedanken um diverse Problemlösungen und zeigt auf, wie andere Länder den Probleme begegnen.
Den Anfangsteil fand ich wahnsinnig treffend, gut formuliert und interessant. Ich habe mich gut in die Autorin hineinversetzen können. Dann jedoch wurde es etwas langatmig und für mich weniger leicht zu lesen. Satz für Satz kamen nur neue Studienergebnisse auf und zum Ende des Buches gibt es einen 15seitigen Anhang mit Literaturverzeichnis. Das fand ich ein wenig schade, vor allem, da so wichtige und kluge Themen angesprochen werden.
Ich vergebe deshalb 3 Sterne.

5 Ein hochaktuelles, pointiertes und, trotz allem, mutmachendes Sachbuch

von , am 30.12.2022

In ihrem ersten Buch zeigt Sara Weber die Probleme unserer heutigen (Arbeits-)Welt in Zeiten von anhaltenden Krisen und sich verändernden Gesellschaften und Bedürfnissen auf. Burnout, Quiet Quitting und Fachkräftemangel - im ersten Teil legt die Autorin die strukturellen Problemen unsere Arbeitswelt dar und zeigt auf, wie Ungerechtigkeit und Ungleichheit dadurch weiter wachsen. Im zweiten Teil stellt (und beantwortet) Sara Weber verschiedene „Was wäre wenn..“-Fragen in Bezug auf unsere Art zu arbeiten.

Die Autorin bietet uns ein breites Spektrum an Beispielen von prekären, unter- oder unbezahlten Jobs und schlechten Arbeitsbedingungen: Von Essenlieferant*Innen und Pflegekräften, zu Lehrer*Innen, Erzieher*Innen und unbezahlter Care Arbeit.
Aber auch der allgegenwärtige Fachkräftemangel und die Macht, die Arbeiter*Innen damit zuteil wird, sind hier Thema. Wichtig und richtig ist es hier die Bedeutung von Gewerkschaften und Arbeiterbewegungen als Treiber für positiven Wandel zu nennen - wie die Autorin unter anderem an jüngsten Beispielen aus den USA darlegt.
Auch bleibt Weber nicht ausschließlich bei sogenannten Bürojobs, wo Remote Work und flexible Arbeitszeiten teilweise schon länger Fuß fassen konnten, stehen. Vielmehr erinnert sie daran, dass wir gerade systemrelevante und physische Arbeit unbedingt mitdenken müssen. Und sie ruft uns ins Gedächtnis, wie sehr strukturelle Diskriminierung, Rassismus und mangelnde Inklusion unsere heutige Arbeitswelt weiterhin prägen.

Die meisten Themen und Gedanken sind mit Sicherheit nicht neu, aber man kann sie nicht oft genug hören bzw. lesen - vor allem wenn auf so flotte, leicht verständliche und mit einer Prise Humor gespickten Art geschrieben wird. Neben Problembeschreibung- und Analyse liefert die Autorin auch viele Lösungsvorschläge, spannende Denkansätze und Forschungsergebnisse für eine bessere (Arbeits-) Zukunft.

Alles in allem eine klare Leseempfehlung. Wer sich schon mit dem Thema beschäftigt hat, dem wird einiges bekannt vorkommen - allerdings wurde es bisher selten in eine so kompakte, pointierte aber auch mutmachendende Form gepackt.
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